Bettelmönche stören den künftigen Bürgermeister…

Ich freue mich jetzt schon auf den 23. Juni, denn an diesem Dienstag wird Jan Zweyer ab 19 Uhr sein neues Buchprojekt „Das Haus der grauen Mönche“ in Hattingen vorstellen. Bei einer Premierenlesung im Festsaal des Alten Rathauses lässt der Herner Schriftsteller das mittelalterliche Ruhrgebiet lebendig werden. Das Besondere an dem über 1.200 Seiten starken Buch, das der Grafit-Verlag in drei abgeschlossenen Bänden mit den Titeln „Das Mündel“, „Freund und Feind“ (erscheint Oktober 2015) und „Im Dienst der Hanse“ (erscheint Februar 2016) herausbringen wird: es spielt teilweise in Hattingen.

Autor Jan Zweyer. Foto: Thomas Willemsen

Autor Jan Zweyer. Foto: Thomas Willemsen

Im ersten Band der mittelalterlichen Familiensaga stellt der Autor Jorge von Linden und seine Eltern vor, die einer Intrige zum Opfer fallen, welche Philip von der Schadeburg angezettelt hat, Hauptmann der Garde des Herzogs Johann II. von Kleve und Mark. Doch die Erziehung des siebenjährigen Waisenjungen im „Haus der grauen Mönche“ in Hattingen ruft Missgunst auf den Plan – sogar unter den Mönchen selbst. Und auch von anderer Seite droht Ungemach: Der Hattinger Bürger Hinerick van Enghusen strebt das Amt des Bürgermeisters an – und ihm sind die Bettelmönche vom Kirchplatz schon lange ein Dorn im Auge…

Das Cover des Mönche-Buches. Bild: Grafit-Verlag

Das Cover des Mönche-Buches. Bild: Grafit-Verlag

Dieses „Haus der grauen Mönche“, in dem Jorges Geschichte zu Teilen spielt, existierte noch bis ca. 1855, dann wurde es abgebrochen: Das nach 1424 errichtete, klosterartige Steingebäude auf Parzelle 288 des Urkatasters lag sehr wahrscheinlich hinter dem Haus Kirchplatz 6-8, das bis 1982 die Löwenapotheke beherbergte. Heimatforscher Heinrich Eversberg berichtet: „Über die seelsorgerische Tätigkeit der Mönche in Hattingen ist nichts bekannt. Man weiß nicht, ob sie gegen Ketzer vorgegangen sind und wann sie ihr Haus letztlich aufgaben.“

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